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Frostschutzmittel: Anleitung richtig mischen & wann nachfüllen

Nur mit den richtigen Kühl- und Frostschutzmitteln läuft der Motor dauerhaft einwandfrei. Worauf müssen Sie beim Nachfüllen achten und wie lässt sich die alte Flüssigkeit entsorgen? Hier erfahren Sie es.

Kühlmittel und Frostschutz überprüfen – so geht’s

Sowohl Kühlflüssigkeit als auch Frostschutzmittel werden über den sogenannten Ausgleichsbehälter aufgefüllt und so in den Kühlkreislauf gebracht.

  1. Der Ausgleichsbehälter befindet sich im Motorraum und ist meistens ein runder Kunststoffbehälter am Ende der Kühlleitung, an dem zwei Markierungen angebracht sind: Minimum und Maximum.
  2. Der Füllstand sollte sich immer zwischen den beiden Markierungen befinden. Fällt der Stand unter Minimum, sollten Sie unbedingt nachfüllen.
  3. Die Frostschutzkonzentration können Sie mit einer sogenannten Prüfspindel kontrollieren. Sie zeigt an, bis zu wie viel Grad minus das Kühlmittel vorm Einfrieren geschützt ist. Der Wert sollte zwischen minus 20 und minus 30 Grad liegen.

Viele Hersteller empfehlen entmineralisiertes Wasser zum Mischen. Das ist unnötig, denn normales Leitungswasser tut es auch. Wenn Sie sichergehen wollen, nehmen sie destilliertes Wasser von der Tankstelle.

Kühlmittel Einfüllen!

Der Ausgleichsbehälter gleicht – wie der Name schon sagt – den steigenden Druck durch das sich ausdehnende Kühlwasser aus. Die Kühlflüssigkeit sollte deshalb nie bei laufendem Motor nachgefüllt werden, da heißes Wasser herausspritzen oder heißer Dampf austreten und zu schwersten Verbrennungen führen könnte.

Wussten Sie schon…?

Frostschutzmittel mischen – welches Verhältnis?

Je tiefer die Außentemperaturen, desto mehr Frostschutzmittel-Anteil muss sich im Kühlwasser befinden. Die meisten Frostschutzmittel verhindern zudem die Rostbildung im Motorinneren, in der Wasserpumpe und den Kühlkanälen. Zusätzlich stabilisieren sie die elektrische Leitfähigkeit der Flüssigkeit und verhindern somit frühzeitiges Sieden. Ein weiteres Plus: Frostschutzmittel verhindern mineralische Ablagerungen, weswegen sich auch der ganzjährliche Einsatz absolut lohnt.

Das ist die richtige Mischung für den Winter: Bis -20° C

Kühlwassermenge Frostschutz Wasser
5 Liter 1,7 Liter 3,3 Liter
6 Liter 2,1 Liter 3,9 Liter
7 Liter 2,4 Liter 4,6 Liter
8 Liter 2,8 Liter 5,2 Liter
9 Liter 3,1 Liter 5,9 Liter
10 Liter 3,4 Liter 6,6 Liter

Bis -30° C

Kühlwassermenge Frostschutz Wasser
5 Liter 2,2 Liter 2,8 Liter
6 Liter 2,7 Liter 3,3 Liter
7 Liter 3,1 Liter 3,9 Liter
8 Liter 3,6 Liter 4,4 Liter
9 Liter 4,0 Liter 5,0 Liter
10 Liter 4,4 Liter 5,6 Liter

Kühlmittel Entsorgung – was beachten?

Kühlmittel sind hochgiftige Flüssigkeiten. Sie gelten als Sondermüll, weshalb sie nicht durch den Ausguss ins Grundwasser gelangen dürfen. Am besten fangen Sie das alte Kühlmittel in einem wiederverschließbaren Behälter auf und bringen diesen in eine Kfz-Werkstatt oder eine örtliche Annahmestelle.

Warum Frostschutzmittel hinzufügen?

Der große Nachteil der Wasserkühlung ist die spezifische Eigenschaft dieses nassen Elements: Bei großer Hitze dehnt es sich aus und wird zu Dampf, bei großer Kälte gefriert es und wird zu Eis.

Im Winter besteht also die Gefahr, dass das Kühlwasser einfriert und den Motorblock zum Platzen bringt. Um das zu vermeiden, muss ein Frostschutzmittel zugesetzt werden, welches meistens aus einer Wasser-Glykol-Mischung besteht.

Das Glykol (reiner Alkohol) setzt die Gefriertemperatur des Wassers herab und sorgt dafür, dass es auch bei sehr niedrigen Temperaturen flüssig bleibt. Häufig werden Frostschutzmittel-Konzentrate verkauft, die dann noch im richtigen Verhältnis mit dem Kühlwasser gemischt werden müssen, damit der gewünschte Frostschutz erreicht wird.

Stichwort Glysantin: Glysantin ist das älteste Kühlschutzmittel und seit 1929 patentiert. Hauptsächlich besteht es aus Monoethylenglykol. Glysantin gilt als Markenname der BASF und wird bei vielen Verbrennungsmotoren als Kühlflüssigkeit eingesetzt.

Zwei Arten von Kühlsystemen

Unterschieden wird in der Technik grundsätzlich zwischen Kühlmittelsystemen mit direktem Kontakt und solchen mit Wärmetauscher. Beim direkten Kontakt wird das Kühlmittel unmittelbar auf den zu kühlenden Stoff aufgetragen. Jeder kennt das z.B. in Form der kalten Dusche an einem heißen Tag.

Bei Kühlsystemen mit Wärmetauscher sind Kühlgut und Kühlflüssigkeit durch eine feste Wandung voneinander getrennt. Bei den meisten Verbrennungsmotoren, die heutzutage in den Autos verbaut sind, wird das Wasser im Kühler zunächst durch den Fahrtwind herunter gekühlt und anschließend mittels einer Pumpe an die entsprechenden Motorteile – vor allem den Zylinderkopf – transportiert, um die Wärme abzuleiten.

Seit den achtziger Jahren sind vor den Kühlern zusätzlich Lüfter eingebaut, die den Luftstrom auch bei langsamer Fahrt sichern.

Bei Motorrädern ist meistens die Luftkühlung ausreichend, da der Motor freiliegt, und durch den Fahrtwind genug Kühlung erhält. Zudem haben die Zylinder und Zylinderköpfe luftgekühlter Motoren Kühlrippen, um die Wärme abgebende Oberfläche zu vergrößern.

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